Giwi Margwelaschwili

dt. Schriftsteller; Werke: Erzählungen, Romane, autobiogr. Prosa, polit.-theoret. Texte, u. a. "Muzal. Ein georgischer Roman", "Mit dem Fremden leben?", "Ein Stadtschreiber hinter Schloss und Riegel", "Der Kantakt"

* 14. Dezember 1927 Berlin

† 13. März 2020 Tiflis (Georgien)

Herkunft

Giwi Margwelaschwili wurde 1927 in Berlin/Wilmersdorf geboren. Seine Eltern georgischer Herkunft hatten sich dort 1921 niedergelassen, um der Zwangssowjetisierung in der Heimat zu entgehen. Der Vater Titus – er hatte 1914 an der philosophischen Fakultät in Halle-Wittenberg promoviert – lehrte Philosophie und Orientalistik und engagierte sich im georgischen Widerstand gegen die Sowjetunion. 1932 verlor M. seine an Depressionen leidende Mutter durch Selbstmord. Seine ältere Schwester konnte nach Argentinien emigrieren, während der Abiturient M. und sein Vater 1946 vom russischen Geheimdienst NKWD durch eine Falle in den Osten Deutschlands gelockt wurden. Der Vater wurde erschossen, M. nach eineinhalbjähriger Internierung im ehemaligen KZ Sachsenhausen ohne jegliche russischen und georgischen Sprachkenntnisse zu einer Tante nach Tbilissi (Tiflis) geschickt.

Ausbildung

M. besuchte die Volksschule und 1939-1942 das Humanistische Fichte-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf, 1942-1945 das Moltke-Realgymnasium in Berlin-Charlottenburg. Wegen Luftangriffen wurde die Schule 1943/1944 in das Schülerverschickungslager Jaroschin (Posen) verlegt. 1947-1957 studierte M., der inzwischen Georgisch und Russisch gelernt hatte, ...